„Aspekte jüdischen Lebens“ – dargestellt in den acht hebräischen Buchstaben des Schma Jisrael
Jahrgangsstufe und Gruppe 7 freiwillige Schüler*innen aus dem Projektkurses „Geschichte der Gesamtschule Wanne-Eickel“ (Q1)
Die sieben Schüler*innen, die den Beitrag unserer Schule in der vergangenen Woche erstellt haben, waren bereits an der Planung und Durchführung der städtischen Gedenkveranstaltung zum 75. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Ausschwitz am 27. Januar im Herner Kulturzentrum beteiligt. Interessanterweise wollten sie sich bei ihrem Beitrag für den Dr.-Otto-Ruer-Preis insbesondere aber auch auf andere Aspekte konzentrieren. Und so beschäftigten sich die Schüler*innen beispielsweise mit jüdischer Küche, jüdischen Festen, dem jüdischen Rapper Ben Salomo, der Rolle des Gebets im Judentum oder auch dem Gründer des Staates Israels David Ben-Gurion. Alle diese Themen haben Eingang gefunden in dem Beitrag der Schüler*innen, in dem sie zusammenkommen unter dem Dach bzw. der Überschrift des Schma Jisrael. Die Schüler*innen haben dafür vor allem in Ihrer Freizeit gearbeitet und ich als begleitende Lehrkraft war zutiefst beeindruckt, von der Freude, der Selbstständigkeit und der Sensibilität, mit denen sich diese sieben jungen Erwachsenen der Aufgabe gestellt haben.
Um die Arbeit besser zu verstehen, hat der zuständige Lehrer Tobias Krause nachträglich einen Kommentar gesandt, der für die Jury gedacht ist:
Gerne gebe ich Ihnen in dieser Mail einige Zusatzinformationen zu der Leinwand: Die sieben Schüler*innen des Projektkurses „Geschichte der Gesamtschule Wanne-Eickel“ haben sich eigenständig auf den Weg gemacht, diesen Beitrag zu erstellen – von der Idee, über die Planung, bis hin zur finalen Umsetzung.
Die Überschrift des diesjährigen Dr.-Ruer-Preises lautet ja „#Jüdisches Leben“ und so haben sich die sieben Schüler*innen jeweils unabhängig voneinander mit diesem Thema beschäftigt. Die dabei entstandenen Ideen und die jeweilige Beschäftigung damit lassen sich in den einzelnen „Buchstaben“ des Schma Jisrael nachvollziehen.
– Im ersten SCHIN, das von Joleen Mary-Lou Mercedes D’Alonzo gestaltet wurde, kann man eine der zentralsten Stellen aus der Tora – das erste der Zehn Gebote – lesen. Im Kontext der Befreiung der Israeliten aus Ägypten stellt Gott sich seinem Volk vor, das fortan keine anderen Götter mehr haben soll. Joleen war es wichtig, auf die Befreiung aus Ägypten hinzuweisen, die zentral für die jüdische Gottesbeziehung und Identität ist.
– Im MEM, das von Alina Filippi gestaltet wurde, kann man oben links eine Portion Tscholent sehen. Traditionelle Zutaten dieses Eintopfgerichts aus der achkenasischen jüdischen Küche hat sie im übrigen Buchstaben aufgezählt.
– Im AJIN, das von Aleksandra Jonovic gestaltet wurde, sind die Worte des Friedensgrußes „Schabbat Schalom“ zu lesen. Passend zum Thema „Sabbat“ sind oben noch weitere Elemente wie der Kiddusch-Wein oder die Schabbat-Kerzen zu sehen.
– Im JOD, das von Florian Netta gestaltet wurde, greift er einen Satz aus dem Talmud auf, den er erstmals im Film „Schindlers Liste“ gehört hat.
– Im zweiten SCHIN, das von Lena Kesselburg gestaltet wurde, thematisiert sie das Passah-Fest, die Bar-Mitzwa- bzw. Bat-Mitzwa-Feier sowie das Chanukka-Fest. Passend dazu hat sie dazu oben passende bildiche Darstellungen hinzugefügt.
– In das RESCH, das auch von Florian Netta gestaltet wurde, hat er ebenfalls einen Satz geschrieben – dieses Mal ein mutmachendes Zitat von Israels Staatsgründer David Ben-Gurion
.- Im ALEPH, das von Gurbet Can Öztürk gestaltet wurde, beschäftigt er sich mit dem jüdischen Rapper Ben Salomo, der gerade in letzter Zeit auf Antisemitismus in der deutschen Rap-Szene hinweist und in diesem Zuge am 20. März unsere Schule besuchen wird. Bei den Zeilen, die Gurbet Can in den Buschtaben geschrieben hat, handelt es sich um Verse aus dem Song „Identität“.
– Im abschließenden LAMED hat Juliana Ziehm das Thema „Gottesdienst“ aufgenommen, in dem die Synagoge, Musik, die Tora und besonders auch das Gebet wichtige Rollen spielen.
Alle diese genannten Aspekte, die die Schüler*innen in den Buchstaben thematisiert haben, kommen nun auf der Leinwand im jüdischen Glaubensbekenntnis zusammen und bilden ein Ganzes. Jüdisches Leben ist auch facettenreich – unter dem Dach des Schma Jisrael.
Ich hoffe, ich konnte Ihnen mit diesen Erläuterungen den Beitrag unserer Schüler*innen etwas näher bringen.
Abbildung: Die sieben beteiligten Schüle*innen mit der fertigen Leinwand.