3. Preis Hildegards-Schule Bochum

Thema: #jüdische Kultur heute – Der Schabbat als Pause vom Alle

Projektleitung: Melanie Kreiter

Format: Film auf Stick

Anschreiben der Projektgruppe:

hildegards_stick_Film

Der Film:

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Laudatio

Dr. Otto-Ruer-Preis 2022, Laudatio Platz 3

Laudator: Dr. Peter Reinirkens

Hildegardis-Schule Bochum

Schabbat als Pause vom Alltag

Der evangelische Religionskurs des 6. Jahrgangs von Frau Kreiter der Hildegardis-Schule bildet das Thema des diesjährigen Dr. Otto-Ruer-Preises „Jüdisches Leben in Deutschland“ auf den eigenen Schulalltag ab. Das gelingt, in dem der „Schabatt als Pause vom Alltag“ verstanden wird. Die Arbeit lässt eine sehr breite Recherche zum Schabatt, seiner religiösen Bedeutung – einschließlich der Ge- und Verbote und seiner Abläufe erkennen. Es wird deutlich, dass es kein normaler Ruhetag ist. 

Als eines der 39 Verbote am Schabatt wird „Kein Feuer machen“ thematisiert und auf den Lebensalltag der Schülerinnen und Schüler bezogen. Die Übersetzung bedeutet zugespitzt „einen Tag kein Handy“. Es gelingt so, die Pause vom Alltag sehr konkret zu fassen. Ebenfalls hervorzuheben ist, dass die Schülerinnen und Schüler sich mit den Kultgegenständen, die traditionellerweise am Schabatt Verwendung finden, nicht nur auseinandergesetzt haben, sondern sie sich mit Hilfe der Konrad-Adenauer-Stiftung leihweise auch beschafft haben. Das ermöglichte ein sehr konkretes individuelles Nachvollziehen der Zeremonien des Schabatts. Dabei gelingt es ebenfalls, das Thema Pause wieder aufzugreifen.

Spätestens an dieser Stelle ist es Zeit, die Form der Darstellung der Ergebnisse zu thematisieren. Eingereicht worden ist ein ca. 16-minütiger Film, in dem alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen des Religionskurses des 6. Jahrgangs (!) zu Wort kommen. So ist es möglich, die einzelnen Aspekte des Schabatts als Pause vom Alltag nicht nur zu erzählen, sondern auch nachzustellen. Es gelingt nach Ansicht der Jury, aus der eigenen Recherche und Perspektive heraus, einen sehr eindrucksvollen Einblick in den Schabatt zu geben.

Die gewählte Darstellung der Ergebnisse in Form eines Filmes ermöglicht es den Schülerinnen und Schülern, immer wieder die Bezüge zum eigenen (Schul-)Alltag herzustellen. Hier sind es vor allem die Pausen, die nicht nur den Schultag rhythmisieren, sondern auch die wichtigen sozialen Interaktionen außerhalb des Unterrichts ermöglichen. Im Film wird deutlich, dass nicht jede Pause von gleicher Bedeutung ist. So startet der Film mit einer Werbepause, die mit selbstgespielten Clips gefüllt ist. Sie werden als Zitat „so nervig“ bewertet. Anders der Ruhetag Schabatt als Pause vom Alltag oder die Pausen eines Schultages, womit der Film inhaltlich schließt. Drehorte sind folglich das eigene Schulgelände und die „Nachbarn“ Synagoge und Planetarium.

Wieviel Aufwand und Mühe zusätzlich in der Produktion des Filmes steckt, wird in den „Outtakes“ deutlcih, die den Abschluss des Filmes bilden. Es hat den Schülerinnen und Schülern offensichtlich viel Spaß gemacht, ihre Ergebnisse so zu präsentieren. 

Ich gratuliere dem evangelischen Religionskurs des 6. Jahrgangs der Hildegardis-Schule und ihrer Betreuerin Frau Kreiter zum 3. Preis des Dr. Otto-Ruer-Preises 2022. Das Engagement, mit dem sie sich der Aufgabe gestellt haben und die Unbeschwertheit der Darstellung der Ergebnisse, hat die Jury beeindruckt.