6. Preis: Maria Sibylla Merian – Gesamtschule in Bochum Wattenscheid

Thema: Stolpersteinrecherche zu Familie Schmelz

Zuständig: Marius Jakobus
Format: PDF der schriftlichen, bebilderten Projektarbeit
Klasse: 9b

Die Klasse 9b auf den Spuren von Fritz Schmelz und dessen Familie

10 Schüler/-innen aus der Klasse 9b entwickelten am Anfang des Schuljahres großes Interesse am in der Schule bereits etablierten Stolperstein-Projekt. Gemeinsam mit ihrem Lehrer Marius Jakobus begaben sie sich auf die Spurensuche eines von den Nationalsozialisten verfolgten jüdischen Menschen, um dessen Geschichte zu erforschen und ihm seine Würde und sein Andenken zurückzugeben. Mit Unterstützung des Stadtarchivs Bochum begaben sich die Schüler/-innen auf die Spurensuche von Fritz und dessen Familie.

Ausdruck des Projektes als PDF:

FamilieSchmelz

Laudatio

Dr. Otto-Ruer-Preis 2022, Laudatio Platz 6
Laudator: Dr. Heinz-Niggemann

Maria Sybilla Merian-Gesamtschule

Stolpersteinrecherche Familie Schmelz

Der Jury lagen – erfreulicherweise – viel mehr gute Einsendungen als Preise vor. Sie durfte eigentlich nur fünf Preise vergeben; doch schließlich hat sie sich mit den Stiftern darauf geeinigt, doch zumindest sechs Beiträge zu prämieren und so noch ein sehr gutes Projekt auszeichnen zu können.

Den 6. Preis bekommt  eine Gruppe von zehn Schülerinnen und Schülern der Klasse 9b der Maria Sibylla Merian-Gesamtschule für eine beeindruckende Recherche: Sie erforschten das Schicksal einer in der NS-Zeit verfolgten jüdischen Familie. Gemeinsam mit ihrem Lehrer Marius Jakobus begaben sie sich auf die Spurensuche nach Fritz Schmelz und dessen Familie. Sie recherchierten in Archiven in Bochum, Essen, Gelsenkirchen und Arolsen, Wohnorten der Familie Es gelang ihnen, die Lebenswege mehrerer Mitglieder der Familie Schmelz zu rekonstruieren und sie durch den Abdruck interessanter Quellen zu dokumentieren.

Fritz Schmelz wäre am 16. April dieses Jahres 100 Jahre alt geworden. Er wurde in Günningfeld geboren; das wäre heute Bochum-Wattenscheid. Seine Eltern wurden 1942 deportiert und ermordet,  ebenso weitere Verwandte der Familie. Fritz Schmelz selbst zog 1939 in die Niederlande, wurde aber 1941 von Amsterdam aus nach Auschwitz gebracht und dort 1942 ermordet. Sein Bruder Heinz überlebte als einziges Familienmitglied die Zeit der NS-Diktatur, da er bereits 1936 nach Palästina ausgewandert war.

Diese Spurensuche mündet in eine konkrete Aktion: Am 14. Juni 2022, also morgen, werden vier neue Stolpersteine verlegt, die die Familie symbolisch wieder zusammenführen und verhindern sollen, dass sie und ihr Schicksal vergessen werden. 

Die Schülerinnen und Schüler bekennen sich ausdrücklich zu unserer Verantwortung dafür, (Zitat): „dass es niemals wieder zu solchen Verbrechen kommen kann und der Frieden zwischen den Menschen und Völkern gewahrt bleibt“.